Geschäftsführende Co-Vorsitzende von FmB – Interessensvertretung Frauen* mit Behinderungen

Unsere Organisation, gegründet am 8. März 2023 in Wien, stellt die erste und einzige unabhängige Vertretung von Frauen* mit Behinderungen in Österreich dar. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen, Julia Moser und Eva-Maria Fink, verfolge ich das Ziel, die Rechte und die Sichtbarkeit von Frauen* mit Behinderungen zu stärken, um ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben zu fördern.

Die Motivation hinter unserer Gründung basiert auf persönlichen Erfahrungen und fachlicher Expertise in Bereichen wie Inklusion, Partizipation, Barrierefreiheit, Feminismus und den spezifischen Herausforderungen von Frauen* mit Behinderungen. Mit 60 Mitgliedern arbeiten wir im Einklang mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und streben danach, unsere Community von Frauen* mit Behinderungen weiter auszubauen.

Ein Kernanliegen von FmB ist es, die Anliegen und Stimmen von Frauen* mit Behinderungen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene zu vertreten und zu stärken. Wir setzen uns für einen intersektionalen, inklusiven Feminismus ein, der die Vielfalt und Identitäten aller Frauen* respektiert. Durch Aufklärungsarbeit und den Aufbau eines Netzwerks fördern wir den Austausch von Erfahrungen und bieten Workshops an, um unsere Mitglieder zu vernetzen und zu unterstützen.

Um unsere Ziele zu erreichen, laden wir zur Mitgliedschaft ein, die sowohl als ordentliches Mitglied mit Stimmrecht als auch als förderndes Mitglied ohne Stimmrecht möglich ist. Mitglieder können sowohl Frauen* mit Behinderungen als auch Verbündete sein, die unsere Ziele unterstützen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 24,00 pro Jahr, ist jedoch freiwillig, um niemanden auszuschließen.

Unsere Veranstaltungen bieten Mitgliedern und Interessierten die Möglichkeit zum Austausch und zur Weiterbildung. Diese finden sowohl online als auch in Präsenz statt.

Für weitere Informationen und zur Mitgliedschaft laden wir dazu ein, unsere Website zu besuchen.

Das Leben als Frau mit Behinderungen hat mich radikalisiert.

Meine Forderung nach einem sichtbaren, sicheren und selbstbestimmten Leben für Menschen mit Behinderungen, insbesondere Frauen mit Behinderungen, ist im Jahr 2025 noch immer radikal. Ich bin klar und streng geworden. Es ist an der Zeit Show-Inklusion, semi-wirkungsvolle Projekte und faule Kompromisse abzustellen.

Eigentlich entspricht harmonische Einigkeit und Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel meiner Persönlichkeit sehr viel mehr. Doch ich schätze auch meine Radikalisierung und mag ganz besonders das Arbeiten mit Verbündeten. Nach 15 Jahren aktiver Arbeit zum Thema Behinderung in Wirtschaft und Interessenvertretung sehe ich viele wiederkehrende Probleme, die schon längst hätten gelöst werden können. Das macht müde. Dem gegenüber stehen viele, die bereit sind, sich für echte Inklusion einzusetzen und sich nicht mit einem metaphorischen Taferl mit der Aufschrift „Diversity“ begnügen. Das macht mir Lust, sich gemeinsam für Veränderung einzusetzen.

Wir Mitglieder der Community der Menschen mit Behinderungen brauchen voneinander Rückhalt, Empowerment und Einigkeit. Doch auch unsere Community ist noch nicht so inklusiv, wie man meinen mag. Im Kampf um Inklusion für Menschen mit Behinderungen müssen wir unsere eigene Community reflektieren. Wie gehen wir als marginalisierte Gruppe mit Menschen um, die zusätzliche oder andere Ebenen von Vielfalt mitbringen?

Als radikale Frau mit Behinderungen setze ich mich für eine Gesellschaft ein, in der jeder Mensch chancengerecht teilhaben kann. Meinen Fokus lege ich auf Frauen mit Behinderungen in Österreich. Lasst uns gemeinsam festgefahrene Strukturen aufbrechen indem wir Disability Mainstreaming und Gender Mainstreaming leben.